Unter dem Motto „Inklusion – (k)ein Thema für die Schule mit dem FSP Motorische Entwicklung?!“ fand am 25. November 2017 die zweite Ausgabe der Reihe „DENKFABRIK: Fachgespräche im Maschinenraum“ statt. Im gemütlichen Ambiente des Maschinensaals im Brauhaus an der Gartenschau (Kaiserslautern) stellte Guido Venth, Leiter des Kardinal-von-Galen-Hauses Dinklage, das Konzept seiner Schule vor. Seit 2012 bildet das Kardinal-von-Galen-Haus, eine Schule mit dem Förderschwerpunkt Motorische Entwicklung, jedes Jahr eine inklusive Klasse, in der zwölf Schülerinnen und Schüler ohne und sechs Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigung gemeinsam lernen (siehe Fachbeitrag in der kommenden Ausgabe 2/2017 der Landeszeitschrift).
Ausgehend von diesem interessanten Impulsvortrag entwickelte sich im Anschluss eine lebhafte Debatte darüber, welche Möglichkeiten in Rheinland-Pfalz bestehen, ähnliche Pilotprojekte zu initiieren. Beim gemeinsamen Abendessen mit pfälzer Buffet konnten die Ideen weiter vertieft und Netzwerke für Kooperationen geknüpft werden.
Für den Verband Sonderpädagogik Rheinland-Pfalz ist klar: Inklusion kann nur gelingen, wenn es keine Denkverbote bezüglich organisatorischer Modelle gibt. Aus Verbandssicht ist auch klar, dass ungewöhnliche Modelle, wie beispielsweise die Öffnung von Förderschulen für Schülerinnen und Schüler ohne Förderbedarf, für einige Kinder und Jugendliche die derzeit einzige Möglichkeit darstellt, in inklusiven Settings gute Entwicklungs- und Förderbedingungen zu genießen. Daher wird sich der vds bei den politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern im Land dafür einsetzen, die „Experimentierklausel“ im Schulgesetz voll auszuschöpfen und die Öffnung von Förderschulen für den inklusiven Unterricht zu ermöglichen.
